Danke für die Antwort. Gibt es hierzu eine Quelle? Das finde ich interessant und hab ich bisher noch nie so gehört. Im Speziellen, dass das Motorsteuergerät von Fahrzeug zu Fahrzeug abgestimmt wird.
Quelle war meine Berufsschule, diverse Lehrgänge und Berufspraxis. Wobei das leider nicht Yamaha-Spezifisch ist.
In der Werkstattpraxis sieht das so aus, dass wir beim Austausch von Komponenten dieses im Steuergerät auch hinterlegen müssen... so sind z.B. auf Einspritzventilen Codes (Zahlen oder QR) aufgedruckt, die dem Steuergerät (und dem Werk) mitgeteilt werden müssen... andere Bauteile wie Sensoren müssen auch eingelernt werden, damit das Steuergerät den Messbereich definieren kann
Aber, was bedeutet das dann? Erhalte ich dann bei einer Nachbestellung genau das selbe Motorsteuergerät für MEIN Fahrzeug/Motor mit den Daten?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder wird der Datensatz aus dem alten Steuergerät in der Werkstatt auf das neue Steuergerät kopiert, oder der Datensatz ist beim Fahrzeughersteller hinterlegt (längere Lieferzeit, weil im Werk programmiert wird- aber höhere Datensicherheit, falls das Steuergerät z.B. durch Unfall unauslesbar ist). Solange noch recht wenige Parameter hinterlegt sind, wie es momentan noch bei Motorrädern der Fall sein kann, wäre auch ein Steuergerät mit Durchschnittswerten möglich, das sich ggf auch adaptiv einlernt... d.h. während einer Einfahrzeit selbst programmiert.
Zudem würde Deine Aussage auch bedeuten, dass jede geflashte ECU eigentlich eher mehr Problem ist als Hilfe, oder verstehe ich das falsch?
Jein... je nachdem wie geflasht wird.... Der Vorteil der Mehrleistung hat immer auch Nachteile... und diese können unterschiedlich sein.... z.B. schlechteres Laufverhalten im Grönlandurlaub, oder höhere Emmisionen.... da muss der Nutzer abwägen, was ihm wichtiger ist... Garantie gibt es nur auf Original. Außerdem ist die Original-Software auch auf das Motorrad im Original-Zustand abgestimmt. Und der ist schon alleine beim Austausch des Endtopfes nicht mehr gegeben. Und den fährt ausser mir kaum ein R6-Fahrer. Deshalb geht mein Mopped wahrscheinlich auch seit fast 100tkm nicht kaputt.
Un nochmal zum Kern: Passen die Steuergeräte untereinander? Hast du da konkrete Erfahrungen mit? Das würde mir sehr helfen.
Und genau da kann ich leider keine verbindliche Aussage treffen. Ich wollte mit meinem Post nur dafür um Verständnis werben, weshalb es von Yamaha keine Freigabe geben wird, Steuergeräte zu tauschen. Es geht nicht darum, dass es einfacher ist, ein neues Steuergerät zu verkaufen, sondern darum, dass Yamaha garantieren muss, dass die R6 uneingeschränkt läuft. Und das können sie nicht, wenn die Serienstreuung von Motor und Steuergerät gegensätzlich sind und die Maschine unter widrigen Bedingungen bewegt wird.
Da der Stand der Technik bei Motorrädern zeitlich immer hinter dem Stand der Vierräder hinterher hinkt, kann ich mit Sicherheit sagen, dass dein Vorhaben in naher Zukunft mit Sicherheit nicht mehr funktionieren würde... weil die Steuergeräte miteinander vernetzt sind... und wenn die hinterlegten Fahrgestellnummern nicht mehr übereinstimmen, versagen sie einfach den Dienst. Bei der Rj05 bis Rj15 ist das noch überschaubar, weil die nur 2 Steuergeräte haben (Motor und Wegfahrsperre). Wenn aber noch ABS, Lichtmanagement, Fahrwerkssteuerung oder so ein Firlefanz dazu kommt, wird ohne teure Werkstattaufenthalte nichts mehr gehen...
Soo.... viel Text zu Steuergeräten im Allgemeinen. Wie es im Speziellen bei der Rj15 ist... habe ich jedoch keine Erfahrung.